Das Wichtigste in Kürze
Die Methode kann bei nach links verlagertem Labmagen
angewendet werden. Am stehenden Tier wird unter laparoskopischer Kontrolle ein Toggle (Kippdübel mit Fäden) in die dorsale Kurvatur des Labmagens gesetzt,
das Gas aus dem Labmagen abgelassen und dann die Fäden des Toggles in die
Bauchhöhle geschoben. Anschließend wird das Tier in Rückenlage verbracht.
Unter laparoskopischer Kontrolle werden die Fäden des Toggles aufgesucht,
aus der Bauchhöhle hervorgezogen und rechts und etwas kranial des Nabels an
einer Mullbinde verankert. Nach ca. 4 - 6 Wochen kann die Mullbinde entfernt
werden, der Labmagen ist dann an dieser Stelle mit der Bauchwand verwachsen
Auch bei nach rechts verlagertem Labmagen ist das endoskopische Verfahren grundsätzlich möglich. Wird hierbei eine Torsion des Labmagens festgestellt, muss dieser zunächst abgegast werden. In einem zweiten Schritt (ca. 12 Stunden später) erfolgt dann die Fixierung mittels Toggle. |
Die Pathogenese wurde bereits im Kapitel Omentopexie / Abomasopexie besprochen. Die hier beschriebene Methode wird überwiegend bei der Labmagenverlagerung nach links angewendet, kann aber auch bei nach rechts verlagertem Labmagen (mit Modifikation (s.u.)) angewendet werden. Sie gehört (in Deutschland) inzwischen zu den auch in tierärztlichen Nutztierpraxen häufiger praktizierten Methoden. Der Labmagen wird hierdurch dauerhaft mit seiner großen Kurvatur ventral an der Bauchwand fixiert, damit sich darin bildendes Gas den Labmagen nicht verlagern kann.
Kontraindikation: hochträchtige Tiere, da durch das Drehen in Rückenlage eine Uterustorsion entstehen kann.
Für die Diagnostik: siehe Propädeutikskript und Rinderskript (linksseitige Labmagenverlagerung / rechtsseitige Labmagenverlagerung).
Auf die Verabreichung eines Antiinfektivums kann verzichtet werden, wenn es
nicht wegen einer Begleiterkrankung indiziert ist und der Verlauf des Eingriffs
unter sterilen Bedingungen erfolgt (Anmerkung des Verfassers: Hierüber bestehen
bei den durchführenden Chirurgen unterschiedliche Ansichten). Die Verabreichung eines Schmerzmittels
sollte in jedem Fall erfolgen.
Schwanz fixieren, und übliche Vorbereitung
des Operationsgebietes (fakultativ: Verwendung einer sterilen Abdeckfolie).
1. Foto: Mindestens ein Laparoskop, Länge ca. 50 cm.
Ein kürzeres (zusätzliches) Laparoskop z.B.: 30 cm erleichtert den
Arbeitsschritt beim Setzen des Toggles (geringerer Hebel)
2. Foto: Laparoskope stehen mit 30°- (oben) oder 0°-Optik (unten) zur Verfügung. Laparoskope mit 30°-Optik erleichtern die Sicht auf seitlich liegende Objekte.
1. Foto: Fadenfasszange. Damit wird der Togglefaden im Abdomen gegriffen und hervorgezogen. Nutzlänge ca. 50 cm.
2. Foto: Spitze der Fadenfasszange, geöffnet.
1. Foto: Mindestens zwei Trokare mit passenden Trokardornen und passend zum Laparoskop und. zur Fadenfasszange sind notwendig.
Von oben nach unten:
- Trokarhülse für Fadenfasszange
- Passender Dorn
- Trokarhülse für Laparoskop
- passender Sicherheitsdorn
2. Foto: Vorderteil des Sicherheitsdorns.
Das stumpfe Vorderende des Dorns wird durch eine Feder herausgedrückt.
Wenn beim Trokarieren der Druck auf das stumpfe Vorderende steigt, wird dieses zurückgedrückt und der
sie umgebende scharf angeschliffene
Teil des Dorns beginnt auf das Gewebe zu wirken.
1. Foto: Auseinandergeschraubte Trokarhülse.
Zwischen Führungshülse und Trokarkopf liegt das herausgenommene Magnetplättchen.
2. Foto: Das im Trokarkopf liegende Magnetplättchen verschließt den
Trokarkopf, solange kein Dorn oder Endoskop eingeführt wird, damit kein Gas über
die Hülse entweichen kann.
Wenn ein Instrument (hier der Trokardorn) eingeführt wird, wird das
Magnetplättchen zur Seite gedrückt.
1. Foto: Toggle aus Metall mit 2 Fäden, auf denen im Abstand von 5 und 10 cm zum Metallstift schwarze Markierungen angebracht sind.
2. Foto: Togglesetztrokar, bestehend aus:
- Trokarhülse
- Trokardorn
- Trokarschubdorn.
VERES-Kanüle zur Insufflation von Gas in die Bauchhöhle.
Fotos: M. Metzner
Vor Beginn des Eingriffs wird ein Analgetikum verabreicht (z.B.: Metamizol, 40 mg/kg). Für die Lokalanästhesie werden die Bereiche der Zugänge für das Instrumentarium mit einem Lokalanästhetikum infiltriert (je nach Dicke der Bauchwand ca. 10 - 20 ml Procainhydrochlorid 2%ig pro Ort). Da der Eingriff zu Beginn am stehenden Tier erfolgt, wird häufig auf eine Sedation verzichtet, damit das Risiko, dass das Tier sich während der OP niederlegt (oder in die Gurte hängt), geringer ist.
Am stehenden Tier werden zwei Zugänge zur Bauchhöhle benötigt:
1. Für das Laparoskop: In der Mitte der linken Hungergrube.
2. Für den Togglesetztrokar: Zugang über den letzten oder vorletzten
Interkostalraum auf der linken Seite. Die genaue Lokalisation richtet sich nach
Lage und Größe des Labmagens (durch Perkussionsauskultation ermitteln, evtl.
genaue Festlegung erst nach Inspektion mittels Laparoskop). Der Zugang sollte
dorsal des höchsten Punktes der Labmagenkuppel erfolgen.
Nach lokaler Anästhesie wird die Haut mittels Skalpell entsprechend dem
Durchmesser des Trokars inzidiert (die Inzision für den Togglesetztrokar
eventuell erst durchführen, wenn mittels Kontrolle durch das Laparoskop die Lage
des Labmagens genauer bestimmt werden konnte).
Zu Beginn des Eingriffs muss ein Pneumoperitoneum erzeugt werden, damit es genug Freiraum vor der Optik des Laparoskops gibt. Dies geschieht entweder aktiv über die Insufflation von Luft mittels Membranpumpe (oder besser CO2 aus einer Flasche) mittel VERES-Kanüle oder dadurch, dass man Luft über den Trokar in die Bauchhöhle passiv einströmen lässt.
1. Methode mit VERES-Kanüle: Die Kanüle wird mit geöffnetem Absperrhahn unter langsamer Steigerung des Drucks fast senkrecht zur Haut (leicht nach dorsal gerichtet) über die Inzision der Haut in der Hungergrube vorgeschoben. Ertönt ein leichtes Zischen, kann durch Aufbringen eines Tropfens einer sterilen Lösung auf den Konus getestet werden, ob Gas aus- (Punktion des Pansens) oder einströmt (korrekte Punktion der Bauchhöhle). Anschließend wird ein Schlauch angeschlossen und ca. 15 Liter Gas (unter Praxisbedingungen auch steril gefilterte Luft, z.B. über Aquariumpumpe) in die Bauchhöhle insuffliert (dauert mehrere Minuten). Anschließend wird die VERES-Kanüle entfernt und mit dem für das Laparoskop passenden Trokar die Bauchhöhle trokariert. Über den Anschluss am Trokar können nun weitere ca. 35 Liter Gas zügig insuffliert werden.
2. Methode mit Trokar: Aus dem für das Laparoskop vorgesehenen Trokar (Trokardorn
mit federndem stumpfen Vorderende) wird zunächst das Magnetplättchen
entfernt. Nun wird der Trokar mit geöffnetem Absperrhahn fast senkrecht zur Haut
(leicht nach dorsal gerichtet) durch die Inzision in der Hungergrube
vorgeschoben, bis ein Zischen hörbar ist (Sitz durch Tropfenmethode prüfen).
Nach dem Entfernen des Trokardorns strömt bei richtigem Sitz in kurzer Zeit
reichlich Luft in das Abdomen ein, und die Hungergrube verstreicht.
Besitzt man nur Trokare mit scharfer Spitze, sollte ein eher tangentiales
Einstechen erfolgen.
Nun wird mittels Laparoskop Lage und Ausdehnung des Labmagens ermittelt. Ggf.
kann die Lokalisation für den Togglesetztrokar noch an die Situation angepasst
werden.
Dann wird unter laparoskopischer Kontrolle die Bauchhöhle mittels
Togglesetztrokar trokariert, die dorsale Kuppel des Labmagens aufgesucht, der
Labmagen trokariert und der Trokardorn entfernt. Bei richtigem Sitz des Trokars
strömt nun Gas (mit typischem Geruch) aus der Trokarhülse aus. Das Ausströmen
des Gases kann durch Verschluss der Trokaröffnung mit einem Finger unterbunden
werden, damit der Labmagen nicht absinkt, bevor der Toggle gesetzt wurde. Er
wird in die Trokaröffnung eingeschoben und mit dem Schubdorn bis in das
Labmagenlumen vorgeschoben. Während man nun das Gas aus dem Labmagen ausströmen
lässt, wird damit begonnen, die Togglefäden in den Togglesetztrokar
einzuschieben. Erst wenn kein Gas mehr aus der Trokaröffnung strömt, wird die
Trokarspitze aus dem Labmagen (aber nicht dem Abdomen!) herausgezogen und
mittels Schubdorn die Togglefäden vollständig(!) in die Bauchhöhle vorgeschoben
(Sichtkontrolle!). Nach dem Entfernen aller Instrumente werden die beiden
Hautinzisionen mit jeweils einem Heft verschlossen.
Im nächsten Schritt wird die Kuh in Rückenlage verbracht. Am einfachsten geschieht das mit einem Spezialwagen, der ein Kippen um 180° erlaubt. Unter Praxisbedingungen kann dies jedoch auch nach Niederschnüren mit der Heuseilmethode vor einer Wand, in der es z.B. Ringe zum anschließenden Ausbinden in Rückenlage gibt oder mittels Fixierung der Beine an der Schaufel/Gabel eines Frontladers erfolgen. Auf weiche Lagerung ist zu achten.
Nun muss der OP-Bereich für den zweiten Teil des Eingriffs, nämlich dem
Vorziehen der Togglefäden aus dem Abdomen und der Fixierung an der Bauchwand,
vorbereitet werden. Die Stellen für den Zugang befinden sich ca. handbreit
kranial und handbreit rechts (Trokar für Fadenfasszange) und links (Trokar für
Laparoskop) des Nabels. ACHTUNG! In der Nähe dieser beiden Stellen befinden sich
die Eutervenen (und häufig auch relativ große andere Blutgefäße), die
unbedingt zu schonen sind. Die Eutervenen können zuvor am noch stehenden Tier
angezeichnet werden, weil sie am in Rückenlage befindlichen Tier schlechter
erkennbar sind.
Das noch im Abdomen befindliche Gas ist in den meisten Fällen ausreichend, damit
der
Eingriff zu Ende gebracht werden kann. Zur Sicherheit sollte aber die Möglichkeit
vorgehalten werden (z.B. wenn zu viel Gas über die Trokare entweicht oder der
Faden nicht aufgefunden werden kann), weiteres Gas in die Bauchhöhle insufflieren
zu können (Drücke bis 24 mm Hg werden gut toleriert).
Nach Einführen des Laparoskops über den links sitzenden Trokar werden die
Fäden aufgesucht und mittels Fadenfasszange über den rechts sitzenden Trokar
nach außen gezogen. Wenn die Fäden nicht auffindbar sind, kann versucht werden,
entweder durch Insufflation von Gas oder Lageveränderung des Tieres die
Situation zu verändern.
Nach erfolgreichem Vorziehen der Fäden kann die Kappe des Trokars für das
Laparoskop abgeschraubt werden, worauf alles Gas aus der Bauchhöhle ausströmen
kann. Die Wunden werden mit je einem Hautheft wieder verschlossen.
Nachdem das Tier in Seitenlage verbracht wurde, werden die beiden am Toggle sitzenden Fäden soweit vorgezogen, dass die togglenahe Markierung gerade
an der Haut sichtbar wird. Mittels Nadel werden die Fäden aufgenommen und einmal
durch eine Mullbinde hindurch gestochen. Anschließend werden die Fadenenden um
die Binde herum geschlungen und verknotet.
Es ist darauf zu achten, dass die Mullbinde locker an der Bauchwand sitzt (Fäden
müssen etwas sichtbar werden, wenn leicht an der Binde gezogen wird). Sitzt die
Binde zu straff, kann es zur Nekrose im Bereich des Toggles kommen; sitzt sie zu
locker, verklebt und verwächst die Labmagenwand nicht mit der Bauchwand.
Modifikationen bei nach rechts verlagertem Labmagen:
Dieses Verfahren wird nicht empfohlen, wenn bereits Kreislaufzentralisation,
eine hochgradige Dehydratation und eine Herzfrequenz über 100 Schlägen pro
Minute besteht (in diesem Fall wird eine umgehende Korrektur mittels
Laparotomie empfohlen),
eignet sich mithin nur früh frühzeitig diagnostizierte Labmagenverlagerungen
nach rechts.
Zunächst muss unterschieden werden, ob es sich um eine Verlagerung mit oder ohne
Torsion des Labmagens handelt. Wie bei der Verlagerung nach links, wird zunächst
am stehenden Tier von der linken Flanke aus ein Pneumoperitoneum angelegt. Nach
dem Verbringen des Tieres in Rückenlage und Trokarierung der Bauchhöhle, kann
endoskopisch beurteilt werden, ob der Labmagen nur nach rechts verlagert ist
(wenig von Netz bedeckt) oder ob zusätzlich eine Torsion besteht (Netz bedeckt
Labmagen zum großen Teil).
Ist ein Volvulus auszuschließen, wird der Labmagen am Übergang von corpus
ventriculi zu pars pylorica punktiert, ein Toggle eingebracht, das
Gas abgelassen und die Toggle-Fäden wie oben beschrieben mittels Mullbinde
fixiert.
Besteht ein Volvulus des Labmagens, wird ein sog. Zwei-Schritt-Verfahren
angewendet: Im ersten Schritt wird der Labmagen zunächst kaudal der
Torsionsstelle unter Sichtkontrolle punktiert und vollständig entgast. Im
zweiten Schritt wird (ca. zwölf Stunden später) erneut eine Laparoskopie
durchgeführt. Ist der Volvulus nun spontan aufgehoben, kann der Labmagen
punktiert, mit Gas etwas aufgepumpt werden (damit das Lumen erweitert wird) und
dann ein Toggle eingebracht werden. Zwischen den beiden Schritten sollte der
Kreislauf durch Infusionstherapie stabilisiert werden (z.B.: 2 Liter 7,5%ige
NaCl-Lösung im Schuss infundiert).
Die Lokalisationen der Stellen für die beiden Zugänge sind durch weiße Kreuze markiert.
Die VERES-Kanüle wurde bis in die Bauchhöhle vorgeschoben. Mittels Tropfentest wird der richtige Sitz überprüft (der auf den Konus aufgebrachte Tropfen wird nach innen gesogen).
Anschließend wird ein Schlauch angeschlossen und Gas (z.B. CO2, ca. 15 Liter ) insuffliert.
Vorschieben des Trokars für das Laparoskop (dabei werden Trokarhülse und Dorn zusammen gehalten).
Als Alternative kann auch ohne vorheriges Anlegen eines Pneumoperitoneums
direkt der Trokar verwendet werden. In diesem Fall entsteht das Pneumoperitomeum
durch die Luft, die durch die Trokarhülse einströmt. Bei diesem Vorgehen
muss der Absperrhahn des Trokars geöffnet sein; bei richtigem Sitz hört man das
Einströmen von Luft. Nach dem Entfernen des Trokardorns strömt dann rasch Luft
ein (wenn das Magnetplättchen zuvor entfernt wurde), bis der intraabdominale
Unterdruck ausgeglichen ist. Anmerkung: Der Unterdruck im Abdomen der stehenden
Kuh entsteht durch das Lasten der Bauchhöhlenorgane auf der abdominalen Wand,
die am muskulo-skelettalen System quasi aufgehängt ist.
Sollte der Pansen oder der Labmagen trokariert worden
sein, kann dies am Geruch des ausströmenden Gases erkannt werden. Dieses
Vorgehen kann aber nicht bei der Methode mit der VERES-Kanüle verwendet
werden, da sonst insuffliertes Gas wieder ausströmen würde!
Nach dem Anschließen der Lichtquelle an das Laparoskop wird die
intraabdominale Situation beurteilt:
links: die Innenseite der linken Bauchwand,
in der Mitte: ein Teilbereich des Zwerchfells,
unten rechts: die Kuppel des Labmagens.
Nachdem laparoskopisch die richtige Stelle für den Zugang überprüft wurde, wird hier die Haut inzidiert und mit dem Togglesetztrokar die Bauwand trokariert.
Unter laparoskopischer Kontrolle wird der Togglesetztrokar in die Kuppel des Labmagens (große Kurvatur) eingestochen.
Nach dem Entfernen des Trokardorns wird der Toggle (Metallstift) in das Lumen des Trokars eingeführt und mittels Schubdorn bis in das Labmagenlumen vorgeschoben.
Anschließend lässt man das Gas aus dem Labmagen vollständig über die Trokarhülse entweichen.
Dann werden die Fäden bis zum Knoten am Ende der Fäden durch die Trokarhülse vorgeschoben.
Unter Sichtkontrolle wird überprüft, dass die Trokarhülse aus dem Labmagen herausgezogen wurde, dann wird der Rest des Fadens mittels Schubdorn vollständig in das Abdomen(!) vorgeschoben.
Schließlich werden beide Trokarhülsen herausgezogen und die Hautinzisionen jeweils mittels einem Heft verschlossen.
Im nächsten Schritt muss das Tier in Rückenlage verbracht werden. Am schonendsten geht dies mit einem speziellen Kippwagen, der eine Drehung um 180° erlaubt. Alternativ geht dies jedoch auch mittels Heuseilmethode oder unter Zuhilfenahme eines Frontladers.
Die Lokalisationen für die Zugänge des nächsten Schritts befinden sich handbreit kranial des Nabels und jeweils handbreit links und rechts der Medianen. Die Lokalanästhesie wird jeweils mit 10 ml Procainhydrochlorid 2%ig durchgeführt.
Nach der Trokarierung wird unter Sichtkontrolle mittels Laparoskop (linksseitiger Zugang) der intraabdominal liegende Togglefaden aufgesucht und mittels Fadenfasszange (rechtsseitiger Zugang) herausgezogen.
Nach dem Ablassen des Gases aus der Bauchhöhle (z.B.: durch Abschrauben des Kopfes mit Ventildeckel von einer der Trokarhülsen) werden beide Trokarhülsen entfernt und die Haut wird mittels Hautheften verschlossen (die tieferen Schichten der Inzisionsstellen werden nicht vernäht). Am Ende der Togglefäden wird eine Klemme fixiert, die verhindert, dass beim Verbringen in Seitenlage, die Fäden wieder nach intraabdominal gezogen werden.
Wenn das Tier wieder in Seitenlage zurückverbracht wurde, wird der Knoten am Ende der Togglefäden abgeschnitten und die Fäden werden dann mit einer scharfen Nadel durch eine Mullbinde gefädelt.
Für das Einstellen des richtigen Sitzes der Mullbinde dienen die Markierungen auf den Togglefäden (im Abstand von 5 und 10 cm zum Toggle). Die togglenahe Markierung soll gerade an der Haut sichtbar sein, die zweite Markierung soll am Eintritt in die Mullbinde zu liegen kommen. Die Fadenenden werden um die Mullbinde geschlungen und dann verknotet.
Fotos: M. Metzner
Die Prognose ist bei rechtzeitig erkannten und behandelten Labmagenverlagerungen gut. Sie kann jedoch durch Begleiterkrankungen (Endometritiden, Ketose) verschlechtert werden.
Ziehen der Fäden an der linken Bauchwand nach 10 Tagen. Entfernen der Mullbinde am Unterbauch (leichter Zug an der Mullbinde, dann Durchschneiden der Fäden dicht an der Bauchwand) nach ca. 4 - 6 Wochen.
Wundinfektion, Nahtdehiszenz, Ausreißen des Toggles aus dem Labmagen und Peritonitis, Abreißen der Fixierung (und erneute Labmagenverlagerung), Regurgitation und Aspiration von Panseninhalt (wenn Tier in Rückenlage ist).