W. Klee
Weiterführende Informationen
Botulinus-Toxin in der Humanmedizin | |
Literaturhinweise |
Diagnostik:
Eine mögliche Untersuchungsstelle ist: Clostridien-Zentrum Göttingen,
Kellner-Weg 6, 37077 Göttingen, Tel. 0551-393396.
Serologischer Nachweis von Antikörpern (mittels ELISA oder KBR)
ist zwar grundsätzlich möglich, bei der Abklärung akuter
Fälle aber wenig hilfreich, weil zumindest in den ersten 7 bis 9 Tagen
keine Antikörper nachweisbar sind.
Prophylaxe:
Die Impfung
ist nur dort wirtschaftlich, wo ansonsten die Inzidenz der Krankheit
sehr hoch wäre (z. B. in Israel, aufgrund der dortigen unkonventionellen
Gestaltung von Rinderrationen), oder wo erfahrungsgemäß mit
wiederholtem Auftreten zu rechnen ist. Auch im Hinblick auf die Frage,
was mit einer größeren, verdächtigen, für den Betrieb
aber unverzichtbaren Silagepartie zu machen ist, kommt der Impfung möglicherweise
Bedeutung zu.
§:
Bisher nicht eindeutig geklärt ist die Frage, ob und ggf.
wie lange die Milch eines von einem Ausbruch betroffenen Betriebes nicht
abgeliefert werden darf. Auch die Frage nach der sachgerechten Entsorgung
von größeren (vermutlich) kontaminierten Futterpartien (z. B.
Silage) ist nicht geklärt.
Botulinus-Toxin in der Humanmedizin:
Botulinus-Toxin findet in der Humanmedizin auch therapeutischen Einsatz,
z. B. bei Strabismus, Blepharospasmus oder Spastik nach Rückenmarksverletzungen.
Dabei wird das Toxin (bisher Typ A) in den Bereich der Endplatte injiziert.
Die Injektionen müssen etwa alle drei Monate wiederholt werden. Sogar
zur Beseitigung von Gesichtsfalten wird Botulinumtoxin eingesetzt. Mit
der Zeit verlieren diese Behandlungen jedoch ihre Wirkung, weil Antikörper
gegen das Fremdprotein gebildet werden. Daher sollen auch andere Serotypen
eingesetzt werden (was vermutlich jedoch auch keine Dauerlösung bringt).