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Klingeln und Plätschern*:
Akustische Phänomene, die bei Perkussions- bzw. Schwingauskultation an der
Bauchwand zu hören sein können. Dabei muss eine mehr oder weniger stark
gespannte Gaskuppel über einem Flüssigkeitsspiegel nahe der Bauchwand sein.
Plätschern ist oft mit bloßem Ohr ohne Phonendoskop besser zu hören. Klingeln und
Plätschern sind nicht auszulösen bei Aszites und Uroperitonäum, so lange keine nennenswerte
bakterielle Gasbildung eingesetzt hat.
Klingeln und/oder Plätschern
links:
Linksseitige Labmagenverlagerung (s.
Propädeutikskript)
Pansen ohne festen Inhalt
Pneumoperitoneum (nach Laparotomien regelmäßig)
jauchige Peritonitis oder so genannter peritonealer Abszess (selten)
nach links verlagerter Blinddarm (sehr selten)
nach links verlagerte Dünndarmteile (noch seltener)
Klingeln und/oder Plätschern
rechts:
Gasansammlung in Kolon und/oder Rektum („Blähung“)
Blinddarmaufgasung oder -drehung
rechtsseitige Labmagenverlagerung oder -drehung
Pneumoperitoneum
paralytischer Ileus
Darmscheibendrehung
hochgradig dilatierter Pansen ohne festen Inhalt
jauchige Peritonitis
Klingeln und Plätschern tritt nicht auf, wenn lediglich die
Flüssigkeit in der Bachhöhle vermehrt ist, beispielsweise bei Ascites oder
Uroperitoneum.
Kolik* :
Schmerzen im Bauchraum wie von Aufgasung des Grimmdarms (= Dolor colica)
Systematik:
Scheinbare Kolik (Verhalten wie bei Kolik)
Sonnenbrand
starker Juckreiz (Ektoparasitenbefall)
Hypoglykämie (bei Kälbern; es handelt sich jedoch eher um Krampfanfälle)
Echte Kolik
Extragastroenterale Kolik
Pyelonephritis
Ureter- oder Urethraobstruktion
Torsio uteri
Gastroenterale Kolik
Pansentympanie
Pansenazidose
Labmagenverlagerung
Darm"krampf"
Dünndarmileus (Invagination, Volvulus, Strangulation, Inkarzeration, Obstipation)
Darmscheibendrehung
Blinddarmaufgasung und -verlagerung
Blinddarminvagination
Pathogenetische Mechanismen bei echter Kolik:
Dehnung von Hohlorganen (oder der Kapsel von Leber oder Nieren), Zug an der Gekröswurzel,
Ischämie oder Infarkt, Krampf
Klinische Erscheinungen:
Vermehrtes Schlagen mit dem Schwanz; Umsehen zur Flanke; Trippeln, Schlagen mit
dem Hinterbein zum Leib im Stehen oder Liegen; Zähneknirschen (Bruxismus,
Odontoprisis), Beugung und Streckung der Knie, lordotische Haltung mit weit
nach hinten gestellten Hinterbeinen (insbesondere bei Ileumobstipation),
Niederlegen und Aufstehen in rascher Folge; Wälzen (sehr selten). Rinder zeigen
meist keine so spektakulären Kolikerscheinungen wie Pferde. Junge Kälber mit
Dünndarmileus zeigen oft überhaupt keine Koliksymptome.
Wenn sich als Komplikation eines der aufgeführten Zustände Peritonitis
entwickelt, kann sich die Symptomatik erheblich verändern, und das Allgemeinbefinden verschlechtert sich rasch
(Dehydratation, Zyanose, Tachykardie, exspiratorisches Stöhnen, Festliegen). Auch ohne (ausgebreitete) Peritonitis kann sich die Symptomatik ändern, wenn der betroffene Darmteil devitalisiert wird. Es folgt dann auf das Kolikstadium ein vorübergehendes Indolenzstadium, das in ein Stadium zunehmender Intoxikation übergeht.
Kolostrum:
Biestmilch. (Siehe auch Abschnitt über Kälberdurchfall) Der Gehalt an
Immunglobulinen ist im Kolostrum von älteren Kühen höher als in dem von
jüngeren und in den Hintervierteln höher als in den Vordervierteln. Der
Ig-Gehalt kann semiquantitativ anhand einer Dichtemessung mit einer Senkspindel
(Kolostrometer) abgeschätzt werden.
Zur Kontrolle der Kolostrumaufnahme bei neugeborenen Kälbern gibt es
verschiedene Verfahren:
Messung der GGT-Aktivität im Plasma/Serum bei Kälbern etwa 48 h post natum. GGT
ist im Kolostrum in sehr hoher Konzentration enthalten. Sie wird wie andere
Makromoleküle in den ersten Stunden p.n. in biologisch aktiver Form aus dem
Darm resorbiert und führt so zu einem drastischen Anstieg der Werte im
Plasma/Serum (von etwa 15 U/L auf über 1000 U/L), die dann im Verlauf der
folgenden sieben bis 10 Tage in den späteren Normalbereich absinken. Werte
unter 200 U/L etwa 24 h p.n., unter 100 U/L nach 4 d und unter 75 U/L nach 7 d
sind als Hinweis auf Kolostrumunterversorgung anzusehen.
Literatur:
PubMed
Parish, S.M., J.W. Tyler, T.E. Besser, C.C. Gay, D. Krytenberg. 1997.
Prediction of Serum IgG1 concentration in
Angaben zur Konzentration eines Stoffes in einer Flüssigkeit (zum Beispiel „Blut-, Plasma- oder Serumspiegel“) sollten als Bruch interpretiert werden, in dessen Zähler eine Masse der Substanz (der „Pool“ dieser Substanz) und in dessen Nenner ein Volumen (der Verteilungsraum dieser Substanz, aus welchem die untersuchte Probe entnommen wurde, also zum Beispiel der Intravasalraum bei Albumin, der Extrazellulärraum bei Glukose oder das Gesamtkörperwasser bei Harnstoff) steht. Sowohl Pool als auch Verteilungsraum können sich durch Veränderung des Verhältnisses von Zustrom und Abfluss in ihren Größen verändern. Bei dieser Betrachtungsweise wird sofort klar, dass Veränderungen des Wertes dieses Bruches auf mannigfaltige Weise zustande kommen können. So kann eine Erhöhung durch sämtliche möglichen Veränderungen von Pool und Verteilungsraum entstehen, mit Ausnahme einer gleichzeitigen Verkleinerung des Pools und Vergrößerung des Verteilungsraums.
Krankheitshäufigkeit*:
s.
Inzidenz,
Prävalenz,
Morbidität
* = Hinweis auf Prüfungsfragen
Letzte Änderung: 18.05.2005
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