Parafilariose

W. Klee  
 
 
Das Wichtigste in Kürze

Durch Nematoden verursachte Blutungen in der Haut und der Muskulatur.


 


 
Ätiologie und Pathogenese Therapie
Epidemiologie Prophylaxe
Klinische Erscheinungen Sonstiges
Diagnostik

 

Ätiologie und Pathogenese:
Parafilaria bovicola, ein Nematode.
 

Epidemiologie:
Die Erkrankung, die bei Rindern und Büffeln auftritt, ist in verschiedenen Ländern Europas, darunter Deutschland, nachgewiesen, in Deutschland vor allem im Voralpenbereich, kommt gehäuft aber vor allem in warmen Ländern vor.
Im Frühjahr und Sommer wandern begattete Weibchen unter die Haut, vor allem am Hals und im vorderen Rumpfbereich, bohren sich dann durch die Haut und entlassen Eier und Mikrofilarien zusammen mit dem sich entleerenden blutigen Exsudat, das in Streifen herunterläuft. Die Eier werden von Fliegen (Musca autumnalis) aufgenommen. In der Fliege entwickeln sich ansteckungsfähige Larven III, die bei einem weiteren Befall auf Rinder übertragen werden, wo sie sich meist über die Schleimhäute der Augenhöhle in den Körper bohren. Die sich entwickelnden Würmer wandern im Körper, vor allem in der Muskulatur, wo sie mehr oder weniger ausgeprägte Blutungen verursachen, die zu Maßregelungen bei der Fleischbeschau führen können.

Klinische Erscheinungen:
Das Allgemeinbefinden ist nicht nennenswert gestört. Auffallend sind die streifenförmigen „Blutungen“, die plötzlich auftreten können.

Durch Parafilaria bovicola verursachte „Blutungen“ aus der Haut bei einer Kuh
 

Diagnostik:
Wenn die Krankheit im diagnostischen Repertoire ist, reichen die klinischen Erscheinungen zur Diagnose aus. Der Nachweis von Mikrofilarien in dem Exsudat kann versucht werden und ist im positiven Fall beweisend.
Differentialdiagnostisch ist allenfalls an mechanisch bedingte Verletzungen (Insektenstiche) bei hämorrhagischer Diathese zu denken.

 

Therapie:
Avermectine sind wirksam.
 

Prophylaxe:
Bei Zukäufen aus bekannt befallenen Gegenden oder gar Betrieben wäre die Behandlung mit Avermectinen (bei laktierenden Kühen ggf. mit Präparaten ohne Wartezeit auf die Milch; die arzneimittelrechtlichen Vorschriften sind zu beachten!) zu empfehlen.

 

PubMed
  



Letzte Änderung: 09.06.2015


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