9.3 GGT = Gamma-Glytamyl-Transferase (E.C. 2.3.2.2)
Physiologie und Pathophysiologie
Indikationen zur Bestimmung
Bestimmungsmethoden
Referenzbereich
Interpretation von
Referenzbereich (37 °C): ≤ 36 U/L
Kälber kommen mit niedriger GGT-Aktivität im Plasma/Serum zur Welt. Nach Aufnahme von Kolistrum, in dem das Enzym in geradezu „astronomischer“ Konzentration vorliegt (ohne das die Funktion bekannt wäre), steigt die Aktivität im Plasma/Serum auf Werte von zum Teil über 1000 U/L an und fällt dann im Verlauf von ca. einer Woche in den für den Rest des Lebens üblichen Bereich ab. Daher kann die GGT-Aktivität bei ganz jungen Kälbern als indirekter Hinweis auf Kolostrumaufnahme gewertet werden.
Ursachen für Erhöhung der GGT-Aktivität bei älteren Rindern können sein:
Medikamentenbedingte Erhöhung der GGT (z.B. auch durch Antibiotika)
Fettleber
Fasziolose
Behinderung des Gallenabflusses
Raumfordernde Leberprozesse
Leberstauung bei Herzerkrankungen
Torsio uteri
In den Nierentubuli ist GGT in hoher Konzentration enthalten. Schäden in diesem Bereich führen jedoch nicht zu einer Erhöhung der Aktivität im Plasma/Serum, wohl aber im Harn. Da die Harnkonzentrierung stark schwanken kann, wird die im Harn gemessene GGT-Aktivität meist auf die Kreatinin-Konzentration bezogen, weil angenommen wird, dass Kreatinin in gleich bleibender Rate ausgeschieden wird.