8.8 Osmolalität (des Plasmas):

 

Physiologie und Pathophysiologie
Osmotische Aktivität aller im Plasmawasser gelösten Stoffe, ausgedrückt in osmol oder mosmol pro kg Wasser. Wenn Substanzen in Wasser gelöst werden, sind folgende Vorgänge der Konzentration proportional: Erhöhung des Siedepunktes und des osmotischen Druckes (anschaulicher als der Ausdruck "osmotischer Druck" wäre "osmotischer Sog") sowie Erniedrigung des Gefrierpunktes (um 1,858 °C pro Mol) und des Dampfdruckes. Folgende Substanzen liefern die größten Anteile an der Plasmaosmolalität: Na ca. 135 - 140; Cl ca. 100; HCO3 ca. 25; K, Glukose und Harnstoff jeweils ca. 5. Näherungsweise kann die Plasmaosmolalität anhand der Konzentrationen von Na, Glukose und Harnstoff nach folgender Formel berechnet werden: 1,86* Na (mmol/L) + Gluk (mmol/L) + Harnstoff (mmol/L) + 9.
Hyperosmolalität wird meist durch Hypernatriämie (und die damit verbundene Hyperchlorämie) verursacht.

Indikationen zur Bestimmung
Die Osmolalität des Plasmas wird in der klinischen Praxis sehr selten bestimmt.

Bestimmungsmethoden
Die in der Labordiagnostik verwendeten Osmometer basieren meist auf der Messung der Gefrierpunktserniedrigung.

Referenzbereich
Die Osmolalität des Plasmas beträgt etwa 280 bis 320 mosmol/kg.

Interpretation von Abweichungen
Hypoosmolalität ist im Rahmen von hypotoner Dehydratation und als Folge der Infusion größerer Volumina hypotoner und/oder natriumfreier Lösungen denkbar.