8.5 Kalzium

 

Physiologie und Pathophysiologie

Indikationen zur Bestimmung

Bestimmungsmethoden

Referenzbereich

Interpretation von Abweichungen

Bestimmungsmethoden:

Fotometrisch, ISE (nur ionisierter Anteil)

Referenzbereich für Rinder: 2 - 3 mmol/L

Ca-Schnelltest

Man kann sich die Rolle der Ca-Ionen bei der Blutgerinnung zur Abschätzung der Ca-Konzentration im Blut nach folgendem Prinzip zunutze machen:

Wird ein bestimmtes Volumen Plasma mit einer bestimmten Masse eines Ca-bindenden Antikoagulans (z.B. NaEDTA) versetzt, wird die Blutgerinnung nur dann eintreten, wenn mehr ionisiertes Ca vorhanden ist als durch das Antikoagulans gebunden wurde.

Beispiel: In 10 ml Blut einer Kuh mit Htk 32 Vol. % sind 6,8 ml Plasma. Der Referenzbereich der Ca-Konzentration ist 2-3 mmol/L. Sinkt er unter 1,75 mmol/L (1,75 μmol/ml), handelt es sich um behandlungsbedürftige Hypokalzämie. Werden die 10 ml Blut mit so viel Na-EDTA versetzt, dass genau 1,75*6,8 μmol/L Ca (= 11,9 μmol) gebunden werden, tritt die Blutgerinnung nur dann ein, wenn die Ca-Konzentration im Plasma darüber lag. Anderenfalls (= Hypokalzämie) bleibt sie aus. Der Prozess kann durch Zugabe von Prothrombin beschleunigt werden. Eine Quelle möglicher Fehlbeurteilungen liegt in der Tatsache, dass ein bestimmter Hämatokrit vorausgesetzt werden muss (im angeführten Beispiel 32 Vol. %).

Liegt der tatsächliche Hämatokrit der Kuh (z. B. aufgrund von Dehydratation) deutlich darüber, wird der Test fälschlicherweise Hypokalzämie anzeigen, weil die im Plasma von 10 ml Blut enthaltende Masse an Ca auch bei normaler Konzentration geringer als 11,9 μmol ist. Umgekehrt verhält es sich bei Erniedrigung des Hämatokrits.