7.2 L-Laktat
Physiologie und Pathophysiologie
Molmasse 90,08
Summenformel C3H6O3
L-Milchsäure entsteht in der Peripherie, wenn von aerober auf anaerobe Glykolyse umgeschaltet wird. Sie wird normalerweise in der Leber sehr rasch metabolisiert.
Zur Anhäufung von L-Laktat im Extrazellulärraum kommt es, wenn die Versorgung der Peripherie mit Sauerstoff drastisch abnimmt, was bei kardiorespiratorischer Insuffizienz aufgrund von schwerer (Broncho)pneumonie oder bei Kreislaufversagen aufgrund hochgradiger Dehydratation der Fall sein kann.
Indikationen zur Bestimmung
Prognostik bei schwerer Erkrankung. So soll die Prognose für Jungrinder mit Bronchopneumonie aussichtslos sein, wenn der L-laktat-Spiegel über 4 mmol/L ansteigt.
Bestimmungsmethoden
Fotometrisch (enzymatisch)
Da es transportable Geräte zur Messung von L-Laktat gibt, kann dieser Parameter auch im Stall bestimmt werden.
Referenzbereich
< 1,2 mmol/L
Interpretation von Abweichungen
Ein Anstieg der L-Laktat-Konzentration im Blut ist immer ein Indikator einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes eines Patienten.
Abb. 7.2.1: Heilungsquote bei Kälbern mit Durchfall in Abhängigkeit vom L-Laktat-Blutspiegel.