10 Spurenelemente

10.1 Eisen

Physiologie und Pathophysiologie

Fe, Atommasse 55,8
Eisenhaltige Proteine haben wichtige Funktionen beim Transport von O2 und CO2, bei der Atmung und bei der DNS-Synthese. Im Blut wird Fe an Transferrin (Tf) gebunden transportiert. Angaben zur Molmasse von Transferrin reichen von 75.200 bis 90.000. Es hat zwei Eisenbindungsstellen pro Molekül. Üblicherweise ist nur etwa 1/3 der Gesamtbindungskapazität (Total iron binding capacity TIBC) besetzt. Der Rest wird als freie Eisenbindungskapazitzät bezeichnet. Transferrin ist auch ein so genanntes Akute-Phase-Protein.

Das im Plasma an Transferrin gebundene Fe entspricht weniger als 1 % des Fe-Pools. Etwa 60 % des Pools sind an Hämoglobin und Myoglobin gebunden. Der Eisengehalt von Hämoglobin beträgt 0,34 %. Im Blut einer Kuh mit 650 kg KM sind etwa 20 - 25 g Fe. 20 - 30 % des Fe-Pools sind als Ferritin oder Hämosiderin in der Leber, der Milz, der Darmschleimhaut und im Knochenmark gespeichert.

Primärer Eisenmangel ist bei ruminierenden Wiederkäuern selten, da die Nahrung genügend Fe in Form von Verunreinigungen mit Erde enthält. Bei ihnen ist Fe-Mangel am ehesten auf chronischen Blutverlust (z.B. bei Parasitosen) zurückzuführen. Bei vielen Kälbern besteht dagegen schon wenige Tage nach der Geburt mehr oder weniger ausgeprägter Fe-Mangel, auch mit hypoplastischer Anämie. Fe-Mangel kann in drei Stadien eingeteilt werden: Abnahme des Speicher-Eisens, Beeinträchtigung der Erythropoese, klinisch manifeste Anämie.

Indikationen zur Bestimmung

 

Bestimmungsmethoden

Fotometrisch

Referenzintervalle

Die Angaben für Fe reichen von 7 bis 50 µmol/L, diejenige für TIBC von 33,3 bis 48,3 µmol/L.

Interpretation von Abweichungen

Die Bestimmung der Fe-Konzentration im Serum ist kein guter Indikator für den Fe-Status, da sie von einer Reihe von weiteren Faktoren beeinflusst wird. So sinkt [Fe] auch bei Infektionskrankheiten.