Bauchumfang, Vermehrung des ..s bei Rindern |
Blutübertragung |
Body condition scoring |
Bauchumfang, Vermehrung des Bauchumfangs bei Rindern
Gas
frei in der Bauchhöhle (symmetrisch, Hungergruben
immer verstrichen)
Pneumoperitoneum
jauchige Peritonitis
in Hohlorganen oder Hohlräumen
Pansen (Tympanie)
Labmagen (Verlagerung, Drehung,
Inkarzeration)
Dünndarm (Darmscheibendrehung,
paralyt. Ileus)
Dickdarm (Blinddarm)
Bursa omentalis (durchgebrochenes
LM-Geschwür)
Fester Inhalt im Pansen ("Heubauch") (Adspektion, Palpation)
Flüssigkeit
frei in der Bauchhöhle
(Birnenform, Undulation, Punktion)
Harn
(Geruch, Harnstoff-Konzentration> Serum)
Harnröhrenverschluss (nur männliche Tiere, Anurie)
Blasenruptur
Transsudat (Dichte
< 1,015; Eiweiß-Konz. < 30 g/L): Aszites
Stauung
Herzinsuffizienz (Perikarditis, Kardiomyopathie)
Leberabszess / Vena-cava-Thrombose
Leberzirrhose
Hypalbuminämie
verminderte Resorption (Parasitosen)
verminderte Synthese [Hepatopathie]
vermehrte Ausscheidung (Niere, [Darm])
Exsudat (Dichte
> 1,015, CMT +; Eiweiß-Konz. > 30 g/L)
Peritonitis (FK, perf. LM-Ulkus, Uterusverletzung)
generalisierter Gefäßschaden (Sepsis, Mesotheliose)
in einem Hohlorgan oder Hohlraum
Pansen (Funktionelle
Stenose, Pansenazidose)
Labmagen (s.o.)
Därme (s.o. Fettgewebsnekrose,
Tumoren)
Uterus (Mehrlingsträchtigkeit,
Eihautwassersucht)
Bursa omentalis (durchgebrochenes
LM-Geschwür)
Urachus (Abszess)
Peritonealer Abszess
Blutübertragung*:
Indikationen:
a) "anämische Krise" (blasse Schleimhäute, Herzfrequenz >
120, Atemfrequenz > 60) nach starkem akutem Blutverlust (bei dem der Hämatokrit
zunächst unverändert bleibt!) oder Hämolyse. Rinder mit
chronischem Blutverlust oder hypoplastischer Anämie sind auch bei
sehr niedrigem Hämatokrit meist nicht in einer solchen anämischen
Krise. Ein Hämatokrit unter 10 Vol.-% ist jedoch immer eine Indikation
zur Bluttransfusion. Dann hat der Patient etwa 2/3 seiner Erythrozyten
verloren.
b) festgestellte oder vermutete Hypogammaglobulinämie bei neugeborenen
Kälbern
Technik:
Einer großen, gesunden Kuh (650 - 700 kg) können 4 - 6 L
Blut entnommen werden. Pro Liter entnommenem Blut werden 35 ml 20 %iges
Na-Citrat vorgelegt. (Andere Angaben zum Antikoagulans: 100 ml 3,8 %ige
Na-Zitratlösung pro Liter Blut, entsprechend etwa 18 mmol Na-Zitrat;
5000 I.E. Heparin, am besten in isotoner NaCl-Lösung pro Liter Blut.)
Die Auswahl des Spendertieres ist meist nicht problematisch, da Unverträglichkeitsreaktionen
bei Erstübertragungen relativ selten sind. Falls vorhanden, sind Verwandte
zu bevorzugen. Wenn die Verträglichkeit überprüft werden
soll, kann das anhand der sogenannten biologischen Vorprobe nach OEHLECKER
geschehen: 50 - 100 ml des zur Transfusion vorgesehenen Blutes werden übertragen,
dann wird über etwa 10 Minuten eine Elektrolytlösung infundiert
und das Empfängertier genau beobachtet. Unruhe, Zittern, Schwanken,
Dyspnoe, Aufstellen der Haare, Urtikaria, Tränenfluß, Verfärbung
Haut, Temperaturerhöhung sowie häufiger Harn- und Kotabsatz sind
Anzeichen von Unverträglichkeit.
Dosierung:
zu a) gemäß geschätztem Verlust; zur Ahebung des Hämatokrits um 1 %-Punkt werden etwa 3 ml Blut/kg Körpermasse benötigt.
zu b) 1 Liter Mutterblut
Diese Erscheinungen können durch subkutane Injektion von 5 - 10
mg Adrenalin (in 0,1 %iger Lösung) meist rasch und sicher kupiert
werden. Dieses Medikament sollte daher bei Bluttransfusionen zur Hand sein.
Bei Ausbleiben derartiger Komplikationen kann die Transfusion in einem
Zeitraum von 30 bis 120 Minuten vorgenommen werden.
Die Halbwertszeit
transfundierter Erythrozyten beträgt 2 - 4 Tage. Das bedeutet, dass nach 24 h 10 - 15 % zerstört sind und nach 4 Tagen nur weniger als 25 % noch funktionell sind.
Literatur: Soldan, A. 1999. Blood transfusions in cattle. In Practice 21: 590-595
Body condition scoring:
Subjektive Methode zur Beurteilung der subkutanen Fettdepots. Die Ergebnisse
korrelieren gut mit dem Gesamtfettgehalt des Tierkörpers, der im Verlauf
des Reproduktionszyklus Schwankungen unterliegt.
Es gibt verschiedene Methoden und Skalen. Am weitesten verbreitet ist
diejenige von EDMONSON und Mitarbeitern (J. Dairy Sci. 72, 1989, 68-78).
Sie basiert auf der Beurteilung von acht Lokalisationen im hinteren Körperbereich.
Die Notenskala reicht von 1,0 in Schritten von 0,25 bis 5,0.
Die Bedeutung von BCS im Rahmen der tierärztlichen Bestandsbetreuung
wurde teilweise überschätzt, und die von verschiedenen Autoren
angegebenen Richtlinien (z.B.: Die Abnahme des BCS von Kalbung bis zur
Hochlaktation sollte einen Punkt nicht übersteigen. Ideal ist 0,5
Punkte. Der minimale Score sollte nicht unter 2,5 liegen. Ab vier Wochen
p.p. sollte der BCS konstant bleiben, auf jeden Fall aber sollte er nicht
länger als acht Wochen p.p abnehmen. Idealerweise sollte ab 10 Wochen
p.p. Zunahme erkennbar sein, auf jeden Fall aber ab 14 Wochen p.p.) sind
nicht alle wissenschaftlich fundiert. Die Zusammenhänge zwischen Ernährungszustand
einerseits und Leistung, Fruchtbarkeit und Krankheiten andererseits sind
komplex. Tierärzte sollten aber aus folgenden Gründen mit der
Methode vertraut sein:
* = Hinweis auf Prüfungsfragen