Das Wichtigste in Kürze
Entstehung aufgrund eines raumfordernden Prozesses an der Hirnbasis, z.B. eines Abszesses. Klinisch zeigen sich Hirnnervenausfallserscheinungen (Schlotterkiefer, "Sterngucken", etc.). Meist nur Verdachtsdiagnose möglich. Keine Therapie bekannt. Prophylaxe: ggf. rasche und sachgemäße Behandlung eitriger Prozesse. |
Prüfungsstoff
Epidemiologie | Diagnostik |
Pathogenese | Therapie |
Klinische Erscheinungen | Prophylaxe |
Pathogenese:
Entstehung eines raumfordernden Prozesses an der Hirnbasis, z.B. eines
Abszesses nach Absiedelung septischer Emboli im Rete mirabile der Hypophyse
oder Einbruch einer Otitis interna. Aber auch tumoröse Veränderungen
können ein gleichartiges Bild verursachen.
Klinische Erscheinungen:
Niedergeschlagenheit, "Sterngucken", Blindheit, Bradykardie, Dysphagie,
Schlotterkiefer und weitere Hirnnervenausfallserscheinungen, z.T. auch
einseitig
Demonstration des Schlotterkiefers (Trigeminuslähmung), durch
Schütteln des Kopfes. Das Allgemeinbefinden ist sonst zunächst
nicht gestört. Das betroffene Rind versucht, Futter aufzunehmen.
Video, 3 Min.42Sek, 37,8 MB Video mit den Symptomen bei einem Rind mit Hirnbasisabszess und dem Untersuchungsgang am Kopf.
Diagnostik:
Klinisch meist nur Verdachtsdiagnose möglich. Liquoruntersuchung
nicht immer aufschlussreich.
Therapie:
Bei Rindern, deren Zuchtwert weit über dem Schlachtwert liegt, kann nach entsprechender Information des Besitzers ein Behandungsversuch unternommen werden. Antiinfektiva müssen über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Erfolg der Behandlung sollte sich in etwa einer Woche durch Rückgang der Ausfallserscheinungen zeigen.
In allen übrigen Fällen ist die Euthanasie vorzuziehen.
Prophylaxe:
Keine spezifische Prophylaxe bekannt. Allgemein: rasche und sachgemäße
Behandlung eitriger Prozesse.
Letzte Änderung: 17.01.2018
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