Das Wichtigste in Kürze
Bovines Parapoxvirus 1 , kommt weltweit vor. Meist "gutartige" Virusinfektion, befallen werden Rinder im Alter von 2 Wochen bis 2 Jahren. Symptome: leichtes Fieber, Speicheln, Beeinträchtigung der Futteraufnahme. Als Papeln beginnende Läsionen, die sich zentrifugal als rötlicher Ring mit grau-braunem Zentrum ausdehnen und innerhalb von 1-2 Wochen wieder abheilen. Diagnose klinisch. Differentialdiagnosen MD und Kälberdiphtheroid. Prophylaxe: eigener Tränkeeimer zumindest für jedes betroffene Kalb. |
Prüfungsstoff
Erreger | Therapie |
Epidemiologie | Prophylaxe |
Klinische Erscheinungen | gesetzliche Vorschriften |
Diagnose | |
Differentialdiagnosen |
Erreger:
Bovines Parapoxvirus 1, eng verwandt oder identisch mit dem Pseudokuhpockenvirus (PCPV) und verwandt mit dem ovinen Parapoxvirus (Erreger des Lippengrindes, Ecthyma contagiosa, ORF) aus dem Genus Parapoxvirus (PPV) der Familie Poxviridae.
Epidemiologie:
Kommt so gut wie weltweit vor. Es handelt sich um eine in der Regel
gutartige Virusinfektion. Tödliche Verläufe sind extrem selten. Die Hauptbedeutung der Erkrankung liegt in der Möglichkeit
der Verwechslung mit anderen Virusinfektionen des Verdauungsapparates.
Befallen werden Rinder im Alter von 2 Wochen bis 2 Jahren. Die Morbidität
kann bis 100 % betragen. Auch Menschen können von Parapoxviren von Rindern und Schafen infiziert werden. Es kann sich der so genannte Melkerknoten entwickeln, eine zwar schmerzhafte, aber selbst limitierende Infektion, meist an den Händen.
Klinische Erscheinungen:
Leichtes Fieber, vorübergehende Beeinträchtigung der Futteraufnahme,
Speicheln. Meist wird die Krankheit jedoch als Zufallsbefund entdeckt.
Die eigentlichen Läsionen beginnen als dunkelrote Papeln mit 0,5 bis
1,0 cm Durchmesser, dehnen sich zentrifugal als rötlicher Ring mit
grau-braunem Zentrum aus und heilen innerhalb von 1 bis 2 Wochen wieder
ab. Es kann dabei ein rotbrauner Fleck zurückbleiben. Mitunter kommen
auch warzenähnliche Veränderungen der Haut an den Hinterbeinen
oder am Skrotum vor.
Diagnose:
Klinisch im allgemeinen hinreichend sicher. Im Zweifelsfall elektronenmikroskopisch oder durch PCR.
Differentialdiagnosen:
Mucosal Disease, Kälberdiphtheroid.
Therapie:
Pinselungen mit Jodglycerin werden beschrieben, die Wirksamkeit ist
jedoch fraglich.
Bei Menschen antivirale Salben.
Prophylaxe:
Eigener Tränkeeimer für jedes Kalb, zumindest aber für
jedes betroffene Kalb. Tränkereste nicht an andere Kälber vertränken.
§:
Die früher bestehende Meldepflicht wurde aufgehoben. http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/tkrmeldpflv_1983/gesamt.pdf
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