Das Wichtigste in Kürze
Nach Aufnahme größerer Massen NaCl bei Limitierung der Wasseraufnahme (z.B. zu konzentriert angerührter Milchaustauscher und kein freier Zugang zu Wasser) Anstieg von Natrium- und Chloridkonzentration im Plasma, somit Anstieg der extra- und intrazellulären Osmolalität. Klinisch zeigen sich Polypnoe, Nasenausfluss, Schwitzen, Hyperthermie (Gefahr der Verwechslung mit Erkrankungen des Atmungsapparats) und neurologische Störungen (Blindheit, Ataxie, Überköten, Depression und Exzitation, Rückwärtsdrängen etc.). Letztere treten auf, wenn der freie Zugang zu Wasser wieder hergestellt wird, und große Volumina Wasser aufgenommen werden: u.a. Entstehung eines Hirnödems. Diagnose klinisch sowie anhand der Erhöhung der Na-Kontzentration im Serum/Plasma. Differentialdiagnosen sind Vitamin A-Mangel, Pb-Vergiftung und CCN. Therapie: Senkung der Hyperosmolalität durch portionierte Wasserzufuhr, bei Kälbern Tränkung von Milch. "Prophylaxe": Immer ausreichend Wasser anbieten ! |
Prüfungsstoff
Ätiologie | Differentialdiagnosen |
Pathogenese | Therapie |
Klinische Erscheinungen | Prophylaxe |
Diagnostik |
Ätiologie:
Aufnahme größerer Massen von Salz bei Begrenzung der Wasseraufnahme.
MAT zu konzentriert angerührt. Orale Rehydratationslösung zu konzentriert angerührt
oder zusätzlich Salz eingerührt; Tränke defekt oder zugefroren.
Pathogenese:
Zunächst kommt es zu einem Anstieg der extra- und intrazellulären
Osmolalität.
Einige der klinischen Manifestationen der Hypernatriämie (s.u.)
werden mitunter als Anzeichen einer Infektion des Atmungsapparates interpretiert.
Neurologische Störungen treten auf, wenn der freie Zugang zu Wasser wieder
hergestellt wird, und große Volumina Wasser aufgenommen werden.
Der Einstrom von Wasser in die Zellen führt zu zellulärem Ödem, was
besonders im Gehirn fatale Folgen hat.
Klinische Erscheinungen:
Polypnoe, Nasenausfluss, Schwitzen, erhöhte Körpertemperatur,
Blindheit, Ataxie, Überköten in den Fesselgelenken, Abwechslung
zwischen Depression und Exzitation, Opisthotonus, Kreisbewegungen, Rückwärtsdrängen,
Festliegen, Krämpfe, Tod innerhalb von 24 bis 48 h.
Diagnostik:
Klinik, Na im Serum/Plasma und noch mehr im Liquor cerebrospinalis erhöht (
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150 mmol/l;
Werte bis 200 mmol/L sind möglich.
Differentialdiagnosen:
Vit.- A-Mangel, Pb-Vergiftung, CCN.
Therapie:
Bei manifesten Erscheinungen kann die Infusion hypertoner Lösungen
(z.B. 1 % NaCl = 10 g/L) notwendig sein. Sonst behutsame Absenkung der Hyperosmolalität
durch portionierte Wasserzufuhr, bei Kälbern durch Milchtränke.
Diuretika. Besonders problematisch ist die Behandlung von Kälbern, die
gleichzeitig dehydriert sind und Azidose haben.
Prophylaxe:
Ausreichendes Angebot an einwandfreiem Trinkwasser.